In Wien wird ein neues Mahnmal an die nationalsozialistische Vergangenheit erinnern: In Rudolfsheim-Fünfhaus wird auf dem Areal des 1938 zerstörten Turnertempels ein zeitgemäßer Gedenkort am 10. November 2011 um 16:00 eröffnet. Treffpunkt: Ecke Dingelstedtgasse/Turnergasse.
Begleitveranstaltung: 9. November, Wien, Brick 5, Herklotzgasse 21, um 19 Uhr, Lesung und Gespräch mit Maribel Königer (Erste Stiftung), mit Moshe Jahoda und ZeitzeugInnen aus Israel und mit Michal Hvorecky (Schriftsteller aus Bratislava). Weitere Informationen hier.
Der Turnertempel wurde nach der Synagoge in der Seitenstettengasse und dem Leopoldstädter Tempel als drittes jüdisches Gotteshaus in Wien im Jahr 1871/72 errichtet. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der Reichskristallnacht, wurde der Tempel durch von SS-Mitgliedern geworfenen Handgranaten in Brand gesetzt und dabei völlig zerstört. Die herbeigerufene Feuerwehr sicherte den Parteibefehlen entsprechend nur die Nachbarhäuser.
In Österreich gab es nach 1945 im Unterschied zu Deutschland keinen einzigen Prozeß wegen der Niederbrennung der Synagogen.